HandArbeit 

Geformt und angeleitet durch meine Mutter habe ich als kleines Mädchen geholfen

die Nähmaschine zu bedienen. Ich saß unten auf dem Trittbrett der Maschine,

wenn oben meine Kleider oder Puppenkleidchen entstanden.

In dieser Zeit lernte ich viele Arten von Hand- und Bastelarbeiten kennen.

Der Wunsch mich weiterhin kreativ und handwerklich zu beschäftigen führte mich

zum Beruf der Schaufenstergestalterin. Als Interieurdekorateurin war ich in

verschiedenen Möbel- und Einrichtungshäusern tätig und habe dort Entwürfe für

Einrichtungslösungen gezeichnet sowie Sofa- und Fensterdekorationen genäht.

Während des Studiums zur Textildesignerin lernte ich Web- und Batiktechniken,

Textildruck und Grundschnitt kennen.

Eine Weiterbildung zur Informationsdesignerin ermöglichte mir den grafischen

und digitalen Bereich kennen zu lernen.

Als Berufspraktische Anleiterin in einer Jugendwerkstatt konnte ich jungen Erwachsenen

handwerkliche Fertigkeiten und den Spaß beim Gestalten mit Textilien näher bringen.

Das Nähen von nützlichen Alltagsgegenständen war das Ziel.

In meinen Kindertagen bin ich behäkelt, bestrickt und benäht worden, meine Mutter gab sich viel Mühe.

Meine Schwester ergriff den Beruf der Näherin und trug seitdem die neuesten Modekreationen.

Ich hörte die Geschichten von meinem Onkel, der sich seine Aussteuer selbst nähte.

Man schenkte sich umhäkelte Taschentücher und die Kaffeetafel zierte eine geklöppeltes Tischtuch.

Auf dem Sofa lagen bestickte Kissen mit Nackenschlag. Und meine Mutter konnte Kunststricken mit

Schleudersternen und Rautenmustern, bis ins hohe Alter hinein.

All diese Textilgeschichten haben mich geprägt und es faszinieren mich diese kleinen handwerklichen

Kunstwerke immer noch, sie verdienen hohe Anerkennung und immer auch meine Wertschätzung.